Den Körper verstehen: Körperarbeit für eine bessere Performance
In meiner langjährigen Praxis habe ich bereits mit vielen Musikern gearbeitet und sehe es als meine Aufgabe, gezielt auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen. Oft beginnt dies mit einer umfassenden Haltungsanalyse, um zu verstehen, welche Muskelgruppen besonders beansprucht werden und wo Verspannungen oder Blockaden den freien Fluss deiner Bewegungen einschränken. Mein Ziel ist es, dass du dein Instrument wieder mit mehr Stabilität, Leichtigkeit und Freude spielen kannst – ohne ständige Schmerzen.
Ein Beispiel aus der Praxis – der Weg eines jungen Geigers zu einem schmerzfreien Spiel
Vor einigen Jahren kam ein junger Violinist in meine Praxis, der unter starken Schmerzen im linken unteren Rücken litt. Die Beschwerden waren so intensiv, dass er nach langen Proben oder Aufführungen kaum noch laufen konnte. Besonders bei Wagner-Opern, die oft über acht Stunden dauern, machte ihm der Schmerz stark zu schaffen. Der Violinist hatte bereits verschiedene Behandlungen versucht, darunter Osteopathie und eine Beratung in der Abteilung für Musikermedizin an der Charité. Doch die Beschwerden blieben.
In unserer ersten Sitzung führten wir eine umfassende Haltungsanalyse durch, und schnell wurde deutlich: Der quadratische Lendenmuskel (Musculus quadratus lumborum), der eine zentrale Rolle in der Stabilität des unteren Rückens spielt, war stark verspannt. Diese muskuläre Anspannung war vermutlich die Folge der oft unnatürlichen Haltung im Orchestergraben, kombiniert mit der langen Spieldauer und dem intensiven Fokus auf sein Instrument.
In dieser Stunde arbeiteten wir intensiv an seiner Haltung und nahmen uns gezielt den betroffenen Muskel vor. Dabei zeigten sich schon kleine Anpassungen in der Haltung als äußerst hilfreich für die Stabilität im unteren Rücken, ohne dass die Flexibilität oder Ausdruckskraft beim Spiel beeinträchtigt wurden. Leider blieb es bei dieser einen Sitzung, da es in seinem Probenplan schwer war, Zeit für regelmäßige Termine zu finden.
Doch ein Jahr später kam eine überraschende Rückmeldung: Eine junge Cellistin kam zu mir in die Praxis und erwähnte, dass ihr Mann, der Geiger, mich empfohlen habe. Sie erzählte mir, dass er seit der Behandlung keine Rückenschmerzen mehr hatte und wieder unbeschwert spielen konnte. Solche Erfolgsgeschichten, auch wenn sie erst viel später zu mir zurückkommen, sind für mich als Therapeut besonders wertvoll.
Dein Körper dein Instrument
Auch wenn das Beispiel zeigt, dass die Behandlungen schnell Ergebnisse zeigen können, ist es dennoch wichtig, den eigenen Körper regelmäßig zu “stimmen” und zu pflegen – ganz ähnlich wie das eigene Instrument. Der Körper ist das zentrale Werkzeug, das dich in deinem musikalischen Ausdruck trägt, und verdient dieselbe Aufmerksamkeit und Hingabe. Ein regelmäßiger Blick auf die eigene Haltung und auf mögliche muskuläre Spannungen hilft, Problemen vorzubeugen, bevor sie überhandnehmen. So kannst du vermeiden, dass Beschwerden chronisch werden und dich in deinem Spiel einschränken. Indem du frühzeitig Signale ernst nimmst und deinem Körper die nötige Pflege gönnst, schaffst du die besten Voraussetzungen für ein gesundes, unbeschwertes Musizieren.
Die richtige Haltung für ein schmerzfreies Spiel – warum eine gezielte Analyse so wichtig ist
Ich sehe, dass jeder Musiker durch sein Instrument spezifische körperliche Belastungen hat. Cellisten etwa verbringen viel Zeit in sitzender Haltung, was das Gewicht des Instruments vor allem auf den Rücken wirken lässt. Ein Trompeter hingegen hat weniger Last auf den Schultern, benötigt jedoch eine sehr stabile Haltung und eine kontrollierte Atmung, um die Klangfülle zu entfalten. Gitarristen wiederum können durch einseitige Belastungen der Schulter und des Arms Nackenprobleme entwickeln.
Gemeinsam den passenden Weg finden – ein kostenloses Gespräch
Ein erstes Gespräch ist oft der beste Einstieg. Es bietet dir die Möglichkeit, deine Beschwerden und Fragen zu schildern, und mir, einen ersten Eindruck von deinen Bedürfnissen zu gewinnen. In diesem Rahmen kann ich dir erklären, wie wir gezielt an deiner Haltung und den muskulären Herausforderungen arbeiten, die dein Instrument mit sich bringt. Dieses gemeinsame Verstehen und der gezielte Fokus auf die optimale Haltung haben schon vielen meiner Klienten geholfen, sich von schmerzhaften Blockaden zu befreien und wieder mit Freude zu musizieren.
Musizieren sollte keine Schmerzen bereiten. Dein Körper ist dein wichtigstes Instrument – und es lohnt sich, ihm die Aufmerksamkeit zu schenken, die er verdient.