Bruxismus: Zähneknirschen und Zähnepressen
Wenn der Alltag nachts durchgekaut wirdBruxismus, auch bekannt als Zähneknirschen oder Zähnepressen, ist ein weit verbreitetes, oft unbemerktes Phänomen. Auf Dauer kann es nicht nur die Zähne, sondern auch das gesamte Kiefergelenk und die umliegende Muskulatur in Mitleidenschaft ziehen.
In meiner Praxis begegnen mir viele Menschen, die über Beschwerden klagen, die oft zunächst unklar scheinen – Kopfschmerzen, verspannte Kiefermuskeln oder auch eine eingeschränkte Kieferöffnung. Diese Symptome zeigen, wie komplex Bruxismus ist und wie wichtig ein ganzheitlicher, interdisziplinärer Behandlungsansatz ist.
Wie zeigt sich Bruxismus in meiner Praxis?
Zähneknirschen kann sich in verschiedenen Symptomen äußern, die individuell stark variieren können:
Schmerzen im Kiefergelenk und in der Kaumuskulatur:
Diese Schmerzen ziehen sich oft bis in den Nacken und die Schultern.
Kopfschmerzen und Schlafstörungen:
Besonders in den Schläfenbereich strahlende Kopfschmerzen und eine allgemein schlechte Schlafqualität sind typische Begleiter.
Zahnschäden und Überempfindlichkeit:
Zähne können sich durch den ständigen Druck empfindlicher anfühlen, und nicht selten zeigen sich sichtbare Abnutzungen und Eindrücke an den Wangen oder der Zunge.
Vergrößerte Kaumuskulatur und eingeschränkte Kieferöffnung
Eine langfristige Überlastung führt häufig zu einer sichtbaren Vergrößerung der Kaumuskulatur.
Unbemerkt
Oft bleibt Bruxismus lange unentdeckt, weil die Zusammenhänge nicht immer direkt erkannt werden. Wenn du jedoch einigen dieser Symptome bei dir auftreten, lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
Ursachen von Bruxismus – ein Zusammenspiel vieler Faktoren
Warum knirschen und pressen wir mit den Zähnen?
Eine spannende Erkenntnis in meinen vielen Seminaren war, jeder arbeitet mit den Zähnen in der Nacht. Nur bei einigen Menschen ist dieser Mechanismus krankhaft verstärkt . Aus meinen Unterlagen geht hervor, das zirka 30 % der Bevölkerung übermäßig nachts mit den Zähnen pressen oder kauen.
Ich finde das ist eine nicht zu unterschätzende Zahl.
Die Ursachen für Bruxismus sind sehr vielfältig. Im Zentrum stehen oft Stress und seelische Belastungen. Ebenso können Schlafstörungen wie Schlafapnoe, bestimmte Medikamente und auch Genussmittel wie Koffein, Alkohol oder der Konsum von Drogen das Risiko erhöhen. Auch genetische Veranlagungen spielen eine Rolle.
All diese Faktoren zeigen, dass Bruxismus durch ein komplexes Zusammenspiel beeinflusst wird. Deshalb ist es wichtig, über die Ursachen und Auslöser Bescheid zu wissen, damit in der Behandlung an mehreren Punkten angesetzt werden kann.
Diagnose – wie wird Bruxismus festgestellt?
Die Diagnose von Bruxismus erfolgt in der Regel beim Zahnarzt. Er sieht die typischen Zeichen an den Zähnen und der Mundhöhle.
In meiner Praxis hilft der Anamnesebogen und das Erstgespräch die Indizien für vermehrtes Zähnepressen zu bekräftigen.
Ich nehme mir dabei Zeit, um genau zu verstehen, welche Beschwerden du hast und in welchem Zusammenhang sie auftreten.
Durch eine Haltungs- und Bewegungsanalyse lassen sich oftmals bereits wichtige Hinweise auf Fehlbelastungen und Muskelverspannungen erkennen.
Die Therapie – ein interdisziplinärer Ansatz
Ein reiner Fokus auf die Symptome reicht, nach meiner Ansicht, bei Bruxismus meist nicht aus. Wie wir gesehen haben, sind die Ursachen meist tief verwurzelt und komplex. Ein interdisziplinärer Behandlungsansatz, der verschiedene Fachrichtungen integriert, verspricht meines Erachtens die besten Ergebnisse.
Neben zahnärztlichen Maßnahmen, wie etwa der Anpassung einer Aufbissschiene, kommen oft auch physiotherapeutische und psychotherapeutische Verfahren zum Einsatz. So wird beispielsweise die Kaumuskulatur gezielt entlastet und Stressmanagement unterstützt. In einigen Fällen kann auch die Zusammenarbeit mit Schlafmedizinern sinnvoll sein, etwa bei Verdacht auf Schlafstörungen.
Mein Fokus liegt dabei ganz klar auf die Korrektur der Körperhaltung, um so den Kiefer zu entlasten. Die Position deines Kopfes hat direkt Auswirkungen wie die Zähne zueinander stehen.
Hier ein kleines Experiment:
Für gewöhnlich befinden sich die Kiefer in einer sogenannten Ruheschwebelage. Die Zähne berühren sich nicht sondern schweben mit ein paar Millimetern Abstand übereinander.
Setze dich aufrecht hin und fühle nach, ob deine Kiefer übereinander schweben.
Wenn dem so ist, schon ein Pluspunkt für dich.
Nun neige deinen Kopf zu einer Seite. Du solltest nun spüren, dass deine Zähne sich berühren. Das ist normal. Dieses Experiment soll verdeutlichen, wie die Körperhaltung Einfluss auf den Kiefer hat.
In meiner Praxis arbeite ich eng mit verschiedenen Spezialisten zusammen, sodass wir gemeinsam eine ganzheitliche Lösung für deine Beschwerden finden können. Diese enge Zusammenarbeit sorgt dafür, dass wir alle Aspekte des Bruxismus im Blick behalten und eine maßgeschneiderte Therapie entwickeln, die individuell auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist.
Zusammengefasst:
Bruxismus ist ein komplexes Beschwerdebild, das sowohl körperliche als auch emotionale und manchmal sogar genetische Ursachen hat. Mit einem interdisziplinären Ansatz und einer individuell abgestimmten Therapie können wir die Ursachen und Auswirkungen des Bruxismus gezielt angehen.
Dein erster Schritt: Ein kostenfreies Erstgespräch
Ich lade dich ein, dein persönliches Anliegen in einem kostenfreien Telefongespräch zu schildern. Gemeinsam schauen wir uns an, welche Möglichkeiten es gibt, deine Beschwerden nachhaltig zu lindern und zu einem entspannteren Alltag zu finden. Ein unverbindliches Erstgespräch kann dir helfen, ein tieferes Verständnis für deine Beschwerden und die möglichen Behandlungswege zu gewinnen.