Rundrücken – behandeln Berlin
- Ursachen und Symptome – aus meiner PraxissichtEin Rundrücken – medizinisch auch „Hyperkyphose“ genannt – entwickelt sich meist über viele Jahre hinweg. Anfangs fällt er kaum auf, doch irgendwann sieht man ihn: Der Brustkorb zieht nach vorne, als würde ein schwerer Rucksack daran zerren.
Es wird Eng
Im Inneren des Körpers wird es eng: Die Organe im Brustkorb – also Lunge, Herz und Zwerchfell – haben weniger Raum, um sich frei zu entfalten. Die Atmung wird flacher, die Stimme verliert an Resonanz. Auch der Bauchraum steht unter Druck – und oben drüber verschieben sich die Schultern nach vorne. Der Nacken gerät unter dauerhafte Spannung, die Halswirbelsäule wird überstreckt. Die Folge: Spannungsschmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit, manchmal auch Atemprobleme oder Druckgefühle in der Brust.

Gerade Sitzen
In meiner Praxis in Berlin beobachte ich täglich, wie unterschiedlich sich ein Rundrücken zeigen kann – und wie wichtig es ist, die wirklichen Ursachen und Zusammenhänge zu verstehen. Denn es reicht nicht, einfach „gerade zu sitzen“ oder den Rücken zu dehnen. Entscheidend ist: Was bringt den Körper aus dem Gleichgewicht – und was hilft ihm, wieder in die Aufrichtung zu finden?
Was genau ist ein Rundrücken?
Die menschliche Wirbelsäule ist von Natur aus keine gerade Stange, sondern sanft geschwungen. In der Brustwirbelsäule gehört eine gewisse Krümmung nach hinten sogar zur normalen Statik – das ist völlig gesund und notwendig, um Erschütterungen abzufedern. Wird diese Krümmung jedoch zu stark, spricht man von einem „Rundrücken“ oder medizinisch: einer Hyperkyphose.
Das Problem dabei: Der Körperschwerpunkt verlagert sich nach vorne. Der Kopf „steht“ nicht mehr im Lot über dem Becken, sondern schiebt sich vor. Um das Gleichgewicht zu halten, muss der Nacken ständig gegenarbeiten – eine dauerhafte Kompensation, die auf Dauer zu Verspannungen und Schmerzen führen kann.
Und das alles passiert oft lange, bevor überhaupt etwas weh tut. Der Körper arbeitet dann über Jahre in einem ungünstigen Muster – fast wie ein Marionettenspiel, bei dem die Zugseile nicht mehr klar geführt sind.
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Welche Symptome treten bei einem Rundrücken auf?
Ein Rundrücken ist nicht einfach nur ein „optisches Problem“ – auch wenn viele Betroffene zunächst genau deshalb zu mir kommen: „Ich steh irgendwie nicht mehr richtig.“ Doch hinter dem veränderten Erscheinungsbild steckt oft eine ganze Reihe funktioneller Beschwerden, die sich im Alltag bemerkbar machen – manchmal subtil, manchmal deutlich.
Hier ein Überblick über typische Symptome, wie ich sie auch in meiner Praxis häufig erlebe:
In Kurzform
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Spannungen im oberen Rücken mit Ziehen, Brennen oder dumpfem Druck
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Nackenschmerzen, weil der Kopf aus dem Lot gerät
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Flache Atmung, eingeschränkte Brustkorbbeweglichkeit
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Engegefühle im Brust- oder Bauchraum, teilweise mit Verdauungsbeschwerden
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Bewegungseinschränkungen, besonders beim Drehen des Oberkörpers
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Missempfindungen oder Kribbeln durch Nervenkompression
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Unsicherheit im Stand, verändertes Gleichgewicht
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Bandscheibenbelastung, vor allem im Übergang zur Lenden- oder Halswirbelsäule
Mehr Details
1.
Spannungen und Schmerzen im oberen Rücken
Der Bereich zwischen den Schulterblättern ist bei vielen Menschen mit Rundrücken verspannt. Die Muskulatur dort wird permanent gedehnt – gleichzeitig fehlt ihr die aktive Unterstützung, um die Wirbelsäule aufzurichten.
Meine Patienten beschreiben ein Gefühl von Ziehen, Brennen oder dumpfem Druck im oberen Rücken.
2.
Nackenschmerzen und Verspannungen
Weil der Kopf nicht mehr über dem Becken steht, sondern sich nach vorne verlagert, muss der Nacken gegenhalten. Die Halsmuskulatur ist dadurch dauerhaft angespannt. Besonders nach langem Sitzen, Autofahren oder Arbeiten am Bildschirm kann sich das als Nackenschmerz oder Kopfdruck äußern – häufig auch mit Ausstrahlungen in den Kopf (Spannungskopfschmerzen).
3.
Veränderte Atmung
Wenn sich der Brustkorb nach vorne und unten neigt, wird die Beweglichkeit der Rippen eingeschränkt. Das Zwerchfell kann nicht mehr frei nach unten arbeiten, und die Atemzüge bleiben oft flach.
Diese Veränderung entsteht schleichend. Viele merken das erst, wenn sie beim Sport oder Treppensteigen schneller außer Atem geraten – oder sich die Stimme verändert, weil der Atem nicht mehr frei und tief fließt.
4.
Druckgefühle im Brustkorb oder im Bauch
Durch die Spannungen im Brustkorb kann es zu Engegefühlen kommen – nicht selten berichten Patienten, als würde „das Herz stolpern“.
Gleichzeitig steht auch der Bauchraum unter Zugspannung, weil die Bauchmuskulatur oft abgeschwächt ist und die Organe nicht mehr in ihrer Position hält. So können Verdauung oder Organfunktionen beeinträchtigt sein.
5.
Eingeschränkte Beweglichkeit
Viele meiner Patienten sagen: „Ich komm gar nicht mehr richtig in die Aufrichtung.“ Und tatsächlich: Bei einem ausgeprägten Rundrücken verliert der Brustkorb seine Fähigkeit, sich in alle Richtungen zu öffnen.
Vor allem wird die Fähigkeit, den Brustkorb zu drehen, eingeschränkt – was z. B. beim Schulterblick im Auto oder bei Sportarten wie Golf oder Tennis auffällt.
6.
Taubheitsgefühle oder Missempfindungen
Wenn sich die Haltung über Jahre verändert, können auch Nervenbahnen in Mitleidenschaft gezogen werden – etwa durch Engstellen in der Halswirbelsäule. Das kann zu Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder ausstrahlenden Schmerzen in die Arme führen.
7.
Veränderte Körperwahrnehmung und Unsicherheit im Stand
Ein Rundrücken verschiebt die Körperbalance. Viele Betroffene fühlen sich instabil, stehen unbewusst mit leicht gebeugten oder überstreckten Knien oder „versteifen“ sich beim Gehen.
Das kann auf Dauer zu Unsicherheit in alltäglichen Bewegungen führen – manchmal sogar mit erhöhter Sturzgefahr im Alter.
8.
Bandscheibenvorfälle im Zusammenhang mit dem Rundrücken
Ich sehe nicht selten im Zusammenhang mit einem ausgeprägten Rundrücken auch Bandscheibenvorfälle. Die Belastungsspitzen liegen dabei häufig im Übergang von der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein – oder im oberen Bereich zur Halswirbelsäule. In besonders stark ausgeprägten Fällen hatte ich auch Patienten mit Bandscheibenvorfällen in der Brustwirbelsäule.
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Du erkennst dich in einigen Symptomen wieder? Ich nehme mir eine Stunde Zeit für dich.
Was sind die Ursachen eines Rundrückens?
Der Rundrücken ist in den wenigsten Fällen angeboren. In der Praxis beobachte ich immer wieder: Die meisten Rundrücken entstehen nicht plötzlich, sondern entwickeln sich über viele Jahre – durch eine Kombination aus Alltagsgewohnheiten, unbewussten Haltungsmustern und muskulären Ungleichgewichten. Und natürlich gibt es auch medizinische Ursachen, die eine Rolle spielen können.
In Kurzform
1. Langes Sitzen und Bewegungsmangel
2. Einseitige Belastungen und Haltungsmuster
3. Fehlende Aufrichtung und zu wenig aktive Haltung
4. Auch das Becken spielt eine Rolle
Mehr dazu findest du auf meiner Seite zum Thema Hohlkreuz und Beckenstellung
5. Psychosoziale Faktoren
6. Medizinische Ursachen (z. B. Morbus Scheuermann, Osteoporose)
Mehr Details
1.
Langes Sitzen und Bewegungsmangel
Sitzen ist heute Alltag – im Büro, im Auto, auf der Couch. Und je länger wir sitzen, desto mehr übernehmen unsere Faszien, Bänder und Muskeln diese Form als „normal“. Der Brustkorb fällt nach vorne, das Becken kippt zurück, die Rückenmuskeln schalten ab.
Das Problem: Unser Körper lernt von Wiederholung. Was wir täglich tun, wird zur Gewohnheit – auch wenn es biomechanisch wenig sinnvoll ist.
2.
Einseitige Belastungen und Haltungsmuster
Viele Menschen tragen Taschen immer auf derselben Seite, stehen mit einer Hüfte mehr belastet oder sitzen immer im selben schiefen Winkel vor dem Laptop.
Solche Alltagsmuster schleichen sich ein – und der Körper passt sich an. Die Muskulatur im vorderen Brustbereich verkürzt, die Rückseite wird überdehnt und verliert an Kraft.
3.
Fehlende Aufrichtung und zu wenig aktive Haltung
Oft wird Haltung mit Muskelkraft verwechselt. Aber Aufrichtung ist kein „Strecken“, sondern ein Zusammenspiel aus Wahrnehmung, Atmung, Rumpfspannung und Gleichgewicht.
Wenn das Zusammenspiel verloren geht, rutscht der Körper buchstäblich in sich zusammen – der Rundrücken ist dann nicht nur eine Form, sondern ein Ausdruck innerer Desorganisation.
4.
Psychosoziale Faktoren
Ein nach vorne gezogener Brustkorb kann auch Ausdruck innerer Spannungen sein. Rückzug, Scham, Stress oder Überforderung zeigen sich manchmal auch körperlich – in einer Haltung, die sich schließt und nach innen wendet. Das muss nicht der alleinige Auslöser sein – aber es kann ein Puzzleteil sein, das wir in der Behandlung mit betrachten.
5.
Auch das Becken spielt eine Rolle
In vielen Fällen entsteht ein Rundrücken als Ausgleich zu einem verstärkten Hohlkreuz. Wenn das Becken nach vorne dreht, gerät die gesamte Körperstatik aus dem Gleichgewicht – und der Brustkorb weicht nach hinten aus.
Die Folge: Eine Überkrümmung der Brustwirbelsäule als Kompensation.
Mehr dazu erkläre ich auf meiner separaten Seite zum Thema Hohlkreuz und Beckenstellung – mit vielen anschaulichen Beispielen aus der Praxis.
6.
Medizinische Ursachen und strukturelle Veränderungen
Ein Rundrücken kann auch durch:
-
Morbus Scheuermann (Wachstumsstörung der Wirbelkörper),
-
Osteoporose (Wirbelkörperbrüche im Alter),
-
angeborene Fehlbildungen oder
-
neurologische Erkrankungen entstehen.
Diese Ursachen gehören medizinisch abgeklärt – besonders bei starker Krümmung, plötzlichem Fortschreiten oder begleitenden neurologischen Symptomen.
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Wenn du verstehen willst, was deinen Rundrücken wirklich verursacht – lass uns gemeinsam hinschauen.
Diagnose und Bodyreading – wie ich arbeite
Bevor ich an die Behandlung gehe, schaue ich mir zuerst das große Ganze an. Denn ein Rundrücken ist kein isoliertes Problem im oberen Rücken – er ist das sichtbare Ergebnis eines Zusammenspiels vieler Faktoren. Genau hier setzt mein diagnostischer Ansatz an, den ich Bodyreading nenne.
Was bedeutet Bodyreading?
Bodyreading heißt: Ich „lese“ den Körper. Und zwar nicht mit einem Röntgenblick, sondern mit geschultem Blick für Haltungs- und Bewegungsmuster. Wie steht das Becken? Wo ist der Körperschwerpunkt? Welche Seite ist aktiver? Wie reagiert der Körper auf bestimmte Impulse?
Dabei geht es nicht um das bloße Bewerten von Haltung, sondern um das Erkennen von Mustern, die sich über Jahre eingeschlichen haben – ganz individuell. Jeder Körper hat seine eigene Geschichte. Und die spiegelt sich in seiner Haltung.
Wie bewegt sich dein Brustkorb beim Atmen?
Wohin neigt sich dein Schwerpunkt – nach vorne, zur Seite?
Wie ist die Beziehung zwischen Becken, Brustkorb und Kopf?
Welche Muskelgruppen sind überaktiv, welche zu wenig beteiligt?
Wie fühlt sich die Aufrichtung von innen an – ist sie anstrengend oder leicht?
Was mir hilft:
Ich arbeite mit gezielten Tests und kleinen Bewegungsaufgaben, bei denen du selbst spüren kannst, wie dein Körper reagiert. Oft staunen meine Patienten, wie schnell sich etwas verändert, wenn das Zusammenspiel stimmt. Ein einfacher Impuls, eine andere Position des Beckens – und plötzlich wird der Nacken leichter oder die Atmung freier.
Diese Momente sind für mich der Schlüssel: Sie zeigen, dass der Körper nicht „kaputt“ ist, sondern lernfähig. Und genau hier beginnt die eigentliche Arbeit – in der gezielten, integrativen Behandlung, die nicht an Symptomen herumschraubt, sondern am Fundament arbeitet.
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Du möchtest wissen, wie deine Haltung sich zeigt – und was du selbst spüren kannst? Erlebe Bodyreading in der Praxis.
Integrative Behandlung in meiner Praxis
Ich arbeite nicht mit einem festen System, sondern wähle die Behandlung individuell nach dem, was du brauchst. Das kann Mobilisierung sein, Arbeit an der Atmung, Ansteuerung von Muskulatur – oder einfach das Wiederfinden von Klarheit in der Aufrichtung.
Erinnerst du dich an den Rucksack, der dich nach vorne zieht?
In der Behandlung arbeite ich mit dir daran, dass dein Körper lernt, diesen Rucksack nicht mehr tragen zu müssen – oder ihn aktiv in die Aufrichtung zurückzubringen.
Wenn der Brustkorb wieder frei und beweglich wird, reagiert auch der Rest des Körpers. Der Nacken entspannt sich, die Atmung vertieft sich, die Bewegungen werden leichter.
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Ein kleines Experiment
Setze dich aufrecht auf einen Stuhl.
Lege eine Hand auf deine Lendenwirbelsäule und richte sie auf. Die Aufrichtung erfolgt in der Regel, wenn du direkt auf deinen Sitzbeinhöckern sitzt. Also dem Bereich unter dem Gesäß, wo es meist unangenehm wird, wenn man länger darauf sitzt.
Lege nun deine andere Hand auf dein Brustbein und atme unter deine Hand.
Während du atmest, sollte sich dein Brustbein mit Leichtigkeit heben und senken. Deine Lendenwirbelsäule sollte gefühlt in eine leichte Streckung gehen.
Was passiert beim Atmen?
Kommt der Atem mit Leichtigkeit unter deinem Brustbein an oder
spürst du ihn eher im Bauch?
Richtet sich deine Brustwirbelsäule bei der Einatmung mit auf oder
führ die Bewegung stattdessen in ein Hohlkreuz der Lendenwirbelsäule?
Gleiten deine Schultern nach hinten, unten, außen oder
ziehen sie zur Wirbelsäule oder nach oben?
Fühlt sich die Bewegung gut an oder
hast du irgendwo Spannung oder Schmerzen?
Was passiert, wenn ein Rundrücken unbeachtet bleibt?
Die Rückenmuskulatur verliert an Kraft
Die Beweglichkeit nimmt ab
Die Atmung wird flacher
Der Nacken kompensiert dauerhaft
Das Gleichgewicht verändert sich
Diese Entwicklungen müssen nicht auftreten – aber sie können sich über Jahre hinweg einschleichen. Deshalb gilt für mich:
Vorbeugen ist besser als heilen.
Ich unterstütze dich dabei, wie du Experte für deinen Körper wirst.
Auf meinem YouTube-Kanal findest du ein kurzes Video zur Mobilisierung der Brustwirbelsäule – ideal für den Alltag.
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