Diagnose Bandscheibenvorfall:

Wie geht es weiter?
EntstehungLangzeitfolgen

Ein Bandscheibenvorfall: Wenn der Rücken Alarm schlägt

Schockmoment

Ein Bandscheibenvorfall kann das Leben von einem Moment auf den anderen verändern. Plötzlich treten Schmerzen auf, die scheinbar aus dem Nichts kommen, und der Alltag wird zur Herausforderung.

Muskelspannung

Viele meiner Patienten berichten von starken Schmerzen, die sich vor allem erst lokal bemerkbar machen. Oftmals ist die Rückenmuskulatur so stark angespannt, dass selbst kleine Bewegungen zu einem regelrechten Kraftakt werden. Diese Schmerzen können in die Arme oder Beine ausstrahlen und manchmal sogar zu Lähmungserscheinungen führen.

Alltagslast

Besonders schwierig wird es, wenn alltägliche Handlungen wie Vorbeugen, Niesen oder Husten zur Bewährungsprobe werden. Einige Patienten wissen gar nicht mehr, welche Position ihnen Linderung verschafft – egal ob sie liegen, sitzen oder stehen, die Schmerzen bleiben.

Ursprung

Ich sehe den Bandscheibenvorfall als ein Symptom, das auf einen tieferliegende Ursache hinweist. In solchen Momenten ist es wichtig, den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Die Diagnose: Ein Blick ins Innere

Obwohl es einige Tests gibt, die auf einen Bandscheibenvorfall hinweisen können, bringt erst die bildgebende Untersuchung wie ein MRT oder CT die endgültige Gewissheit. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Schulmedizin ist in meinen Augen von großer Bedeutung.

In meiner Praxis sehe ich immer wieder, dass ein Bandscheibenvorfall auch ohne Symptome auftreten kann. Manchmal wird er zufällig entdeckt, wenn ein Patient aus anderen Gründen eine MRT/CT durchführen lässt. Das hängt damit zusammen, in welche Richtung die Bandscheibe sich verschiebt und auf welche Strukturen sie drückt.

Besonders häufig betroffen sind die Lendenwirbelsäule und die Halswirbelsäule. Dabei sind es meist die „Sollbruchstellen“ der Wirbelsäule, die nachgeben. Vor allem die unteren Segmente der Lendenwirbelsäule und die unteren Abschnitte der Halswirbelsäule sind häufig betroffen. Aber grundsätzlich kann jede Bandscheibe entlang der Wirbelsäule betroffen sein.

Beispiel aus meiner Praxis

Ein Beispiel aus meiner Praxis zeigt, wie unterschiedlich die Verläufe sein können:

Ein junger Patient kam mit akuten Schmerzen in meine Praxis. Er berichtete von einem Bandscheibenvorfall in der Lendenwirbelsäule.

Nach der Behandlung sprang der Mann mit Leichtigkeit von der Bank. Ich sagte ihm, dass er vielleicht einen Vorfall hat, aber dass ich keinen Patienten kenne, der mit akuten Beschwerden so sorgenfrei aufstehen kann.

Ich riet ihm, sich vorsichtig wieder dem Sport zu widmen. Leider übertrieb er es und zog sich kurz darauf einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule zu.

Als er sich 2023 erneut bei mir vorstellte, hatten sich seine Vorfälle bis auf die Brustwirbelsäule ausgedehnt. Die Hauptursachen waren in seinem Fall: Bewegungsmangel, schlechte Körperhaltung, Übergewicht und falsche Ernährung.

Schulen der Körperwahnehmung bei einem Bandscheibenvorfall

Häufige Schadensfaktoren für Bandscheibenschäden

In meiner Praxis sehe ich immer wieder, dass eine unausgeglichene Körperhaltung die Wahrscheinlichkeit für Bandscheibenprobleme erhöht. Wenn die natürliche Ausrichtung der Wirbelsäule aus dem Gleichgewicht gerät, kommt es zwangsläufig zu einer Fehlbelastung der Bandscheiben. Hinzu kommen oft Bewegungsmangel und Übergewicht, die das Risiko für einen Bandscheibenschaden weiter erhöhen.

Aber nicht nur diese Faktoren spielen eine Rolle. Besonders betroffen sind Menschen mit sitzenden Tätigkeiten. Wenn plötzlich schwere körperliche Belastungen auftreten, sind sie oft anfälliger für Bandscheibenvorwölbungen oder Bandscheibenvorfälle.

Interessanterweise beobachte ich oft auch, dass psychische Belastungen, Stress und Druck im Alltag, eine Rolle spielen. Der Körper scheint manchmal regelrecht zu „protestieren“, wenn die Belastung zu groß wird.
Er macht auf seine Weise eine Ansprache an den Verstand, den Druck aus dem Leben herauszunehmen.

Vorbeugung: Bewegung ist der Schlüssel

Für mich hat das Vermeiden von Risikofaktoren Priorität.

Aber ist das Kind erst mal in den Brunnen gefallen und der Bandscheibenschaden da gilt es wiederkehrende Beschwerden zu vermeiden. Bewegung ist aus meiner Sicht der Schlüssel.

Wie sagte es mal ein Kollege: „Motion is Lotion.“ Dieser Satz bringt es auf den Punkt.

Die Bandscheiben fungieren als Puffer zwischen den Wirbelkörpern und benötigen regelmäßige Bewegung, um gut versorgt zu werden. Sie besitzen keine eigene Blutversorgung. Daher sind sie auf abwechselnden Druck und Entlastung angewiesen, ähnlich wie ein Schwamm, der Wasser aufsaugt und wieder abgibt. Durch diesen Wechsel gelangen Nährstoffe in den Bandscheibenknorpel.

Neben Bewegung ist erholsamer Schlaf ebenfalls wichtig für die Regeneration der Bandscheiben. In meiner Praxis lege ich großen Wert darauf, meinen Patienten präventive Maßnahmen nahezulegen. Denn ein starker Rücken ist der beste Schutz vor Bandscheibenvorfällen und Bandscheibenschäden.

Ein wichtiger Aspekt der Behandlung: Den Körper verstehen lernen

Für eine zielgerichtete Behandlung von Bandscheibenschäden setze ich zunächst auf die Anamnese und Bewegungsanalyse. In meiner Praxis zeigt sich, wer die Ursachen der Fehlbelastungen versteht, kann den Körper leichter wieder ins Gleichgewicht bringen.

Oft erlebe ich, dass Patienten ein völlig anderes Bild von ihrer Situation haben, als es tatsächlich der Fall ist. Daher lege ich neben der Behandlung großen Wert darauf, gezielte und alltagstaugliche Übungen zu erarbeiten. So unterstütze ich meine Patienten dabei, dass sie ihren Körper besser verstehen.

Langzeitfolgen eines Bandscheibenvorfalls

Ein Bandscheibenvorfall ist keine Kleinigkeit. Wenn der Kern aus dem Faserring der Bandscheibe austritt, kann sich die Bandscheibe nur schwer regenerieren. Die Distanz zwischen den Wirbelkörpern verringert sich, was den Nervenaustritt weiter einschränken kann. Ohne entsprechende Intervention können langfristige Probleme wie chronische Rückenschmerzen oder Nervenschädigungen die Folge sein.

In manchen Fällen versucht der Körper, die fehlende Stabilität durch knöcherne Auswüchse, sogenannte Osteophyten, zu kompensieren.

Deshalb ist es wichtig, nicht nur auf die akuten Schmerzen zu reagieren, sondern auch langfristig am Ball zu bleiben. Ein regelmäßiges Übungsprogramm und Gesundheits-Check-ups sehe ich als sinnvoll an, um den Rücken dauerhaft fit zu halten.

Die Wechselwirkungen auf die mentale Verfassung

Schmerzen können nicht nur den Körper, sondern auch die mentale Verfassung beeinflussen. Oft genügt schon das Wissen um eine Erkrankung, um in Resignation zu verfallen. In meiner Praxis ist es auch meine Aufgabe, diese Aspekte anzusprechen.

Es ist wichtig, den Fokus auf Selbstwirksamkeit und Zuversicht zu legen. Denn deine positive Einstellung ist ebenso heilsam und wichtig wie ein starker Rücken.

Benötigst du Hilfe bei einer Bandscheibenvorwölbung oder Vorfall?

Du kannst dir gern über mein Buchungssystem einen Termin für eine kostenfreie telefonische Beratung von maximal 15 Minuten buchen. Wir besprechen gemeinsam, wie ich helfen kann.