Schulterschmerzen

Wenn die alltägliche Beweglichkeit plötzlich unerreichbar wird
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Die Schulter – Mehr als nur ein Gelenk

Patienten die mit Schulterschmerzen in meine Praxis besuchen, bringen diese Beschwerden oft als Nebensymptom mit. Gelegentlich hat sich über die Jahre ein ausgewachsenes Problem der Schulter entwickelt.

Verständnis

Ein grundlegendes Verständnis des Schulteraufbaus hilft, die Beschwerden besser einzuordnen. Die Schulter ist ein äußerst komplexes Gelenk, das aus verschiedenen Strukturen besteht.

Schultergürtel

Es gibt das eigentliche Schultergelenk. Ein weiteres zwischen Schulterblatt und Schlüsselbein und das zwischen dem Schlüsselbein und Brustbein. Alle diese Teile werden durch den sogenannten Schultergürtel zusammengehalten, der wiederum eng mit dem Brustkorb zusammenarbeitet.

Manschette

Für eine schmerzfreie Funktion der Schulter müssen diese Strukturen harmonisch zusammenspielen. Besonders wichtig ist die Muskulatur der Rotatorenmanschette, die den Oberarmkopf im Schultergelenk stabilisiert.

Zusammenspiel

Ich sehe immer wieder das dieses Zusammenspiel gestört ist. Wenn die Zusammenarbeit zwischen den Muskeln, Sehnen und Gelenken gestört ist, kommt es zu Überlastungen und damit auch zu Schmerzen.

Haltungsprobleme als Ursache von Schulterschmerzen

Nach meiner Erfahrung spielen Haltungsprobleme eine entscheidende Rolle bei Schulterschmerzen. Viele Menschen, insbesondere solche, die viel sitzen oder einseitige Tätigkeiten ausüben, entwickeln mit der Zeit eine schlechte Haltung. Der Kopf neigt sich nach vorne, die Schultern fallen nach vorne und der obere Rücken wird oft rund. Diese Fehlhaltung wirkt sich oft direkt auf die Schulter aus.

Bei so einer Haltung stell ich immer wieder fest, dass das Schulterblatt nicht mehr optimal am Brustkorb gleiten kann. Das führt zu einer unnatürlichen Belastung der Muskulatur, insbesondere der Rotatorenmanschette, und auf Dauer zu Schmerzen. Gerade bei wiederholten, monotonen Bewegungen verstärkt sich dieser Effekt. Es kommt zu einer chronischen Fehlbelastung, die in meiner Praxis häufig zu sehen ist.

Auch Verletzungen durch Unfälle bei denen Teile des Schultergürtels oder der Oberarm verletzt wurden, können direkt oder auf lange Sicht Schulterschmerzen auslösen.

Schulterschmerzen können sich unterschiedlich zeigen

Schulterschmerzen können verschiedene Erscheinungen haben, die sich oft durch Fehlhaltungen und Überbelastungen entwickeln. Hier beschreibe ich die häufigsten Beschwerden, die ich in meiner Praxis beobachte:

Impingement-Syndrom:

Hierbei werden Sehnen oder Schleimbeutel zwischen dem Schulterdach und dem Oberarmkopf eingeengt, was meist durch schlechte Haltung oder wiederholte Bewegungen über Kopf entsteht. Betroffene klagen häufig über stechende Schmerzen beim Heben des Arms oder bei Alltagsbewegungen.

Sehnenentzündungen:

Diese Überlastung der Schultermuskulatur sehe ich oft bei Kraftsportlern. Patienten mit Tendinitis beschreiben ziehende Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Arms.

Arthrose:

Ältere Patienten berichten oft von Schulterschmerzen aufgrund von Abnutzungserscheinungen des Schultergelenks. In diesen Fällen entwickeln sich die Schmerzen meist schleichend und werden mit der Zeit intensiver, begleitet von einer zunehmenden Steifheit der Schulter. Ein wichtiger Schlüssel ist hier Bewegung.

Frozen Shoulder:

Ein besonders schwerer Fall ist die Schultersteife, die ebenfalls in meiner Praxis vorkommt. Hier versteift das Schultergelenk allmählich aufgrund einer Entzündung der Gelenkkapsel. Die Symptome beginnen mit leichten Schmerzen, die sich innerhalb weniger Monate zu starken, belastenden Schmerzen entwickeln können, bis die Beweglichkeit fast vollständig eingeschränkt ist.

Spannungskopfschmerzen; Zähnepressen; Bruxismus

Behandlung: Warum die Haltungs- und Bewegungsanalyse entscheidend ist

Die Grundlage für den Behandlungsaufbau ist für mich die Haltungs- und Bewegungsanalyse. Ich sehe sie als den Schlüssel, um gezielt die Ursachen der Schmerzen anzugehen. Denn nur wenn man erkennt, wo die Bewegungen von der natürlichen Bewegung abweichen, kann der  Überlastungen effektiv entgegengewirkt werden.

Die Analyse zeigt mir auf, welche Muskelgruppen verkürzt oder überlastet sind und wo Dysbalancen bestehen.
Daraus kann ich ableiten welche Behandlungsmethode und Behandlungsstrategie sinnvoll ist.

Wir finden zusätzlich gezielte Übungen, die helfen, das natürliche Bewegungsmuster der Schulter wiederherzustellen. In meiner Praxis arbeite ich häufig mit Patienten daran, ihre Haltung zu verbessern und gezielte Bewegungsprogramme zu entwickeln. So können nicht nur die aktuellen Beschwerden gelindert, sondern bestenfalls zukünftige Probleme vermieden werden.

Aus meiner Sicht ist es entscheidend, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern die Ursachen zu beheben. Dabei ist die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen den verschiedenen Muskeln und Gelenken der Schlüssel zu einer schmerzfreien Schulter.

Der Kraftsportler – Ein Beispiel aus der meiner Praxis

Dieses Beispiel zeigt, wie komplex die Ursachen für Schulterschmerzen sein können. Ein ungefähr Mitte 50-jähriger Mann rief mich an, weil er nachts vor Schmerzen nicht mehr in den Schlaf kam. Er konnte nicht auf der betroffenen Seite liegen. Selbst auf der gesunden Seite wußte er nicht, wie er seinen Arm schmerzfrei platzieren sollte.

Ich vereinbarte einen zeitnahen Termin mit ihm. Der Mann war groß, sehr muskulös und Kraftsportler. Wie bei vielen Kraftsportlern fielen mir auch bei ihm die nach vorne innen abgerundeten Schultern auf, was auf ein Missverhältnis der vorderen und hinteren Schultermuskulatur hinwies. Der Patient hatte bereits einen MRT-Befund. Der Befund beschrieb eine Arthrose der Schulter sowie ein Impingement-Syndrom.

Mehr Details

Während der Bewegungsanalyse zeigte sich bei ihm ein sogenannter „schmerzhafter Bogen“: Wenn er den Arm hob, baute sich der Schmerz auf, verschwand jedoch wieder, sobald er über einen bestimmten Punkt hinaus kam. Zusätzlich hob er den Arm in einer Kompensationsbewegung, um den Schmerz zu vermeiden – eine unbewußte Strategie, die oft zu weiteren Beschwerden führt.

Ich erklärte ihm zunächst den komplexen Aufbau der Schulter und half ihm, seine Bewegungen besser zu koordinieren. Bereits nach den ersten Korrekturen war er in der Lage, den Arm fast schmerzfrei zu heben. Im Verlauf der Behandlung unterstützte ich ihn dabei, seine verhärtete Muskulatur zu entspannen und zeigte ihm gezielte Übungen, mit denen er dem Impingement-Syndrom entgegenwirken konnte.

Wir vereinbarten noch zwei weitere Termine, und bei jedem Termin verbesserten sich seine Beschwerden deutlich. Ich machte ihm jedoch klar, dass aufgrund der Arthrose die Schmerzen jederzeit wieder auftreten könnten und regelmäßige Folgebehandlungen sinnvoll wären.

Dieses Fallbeispiel verdeutlicht, wie entscheidend es ist, Schulterschmerzen systemisch zu betrachten und die individuellen Ursachen gezielt zu behandeln.

Komplex wie ein Uhrwerk

Die Strukturen der Schulter arbeiten wie ein Uhrwerk komplex zusammen. Hast du auch Beschwerden in diesem Zusammenspiel und suchst nach Hilfe?

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